Konstruieren: Teil 1 | Teil 2 | Teil 3
Metaballs
Kreise, die aussehen, als würden sie ineinander überfließen, bezeichnet man als Metaballs oder Blobbies.
In Illustrator können Sie so etwas mit Hilfe eines Javascripts von SATO Hiroyuki generieren. Das Script bekommen Sie auf seiner Website - dort gibt es auch noch weitere Scripte. Das Metaballs-Script funktioniert übrigens auch in Illustrator CS3 ohne Probleme.
Verlaufsgitter
In meinem Beitrag für die aktuelle DOCMA (Nr. 20, 01/2008) geht es um das Arbeiten mit Verlaufsgittern.
Mit deren Hilfe können in Illustrator sowohl abstrakte Strukturen als auch fotorealistische Illustrationen erstellt werden. Das Magazin für digitale Bildbearbeitung erhalten Sie im gut sortierten Zeitschriftenhandel oder im Online-Shop des Verlags.
Bemaßung
Verschiedene Scripte zur Bemaßung sowie Empfehlungen für Plugins finden Sie in diesem Thread im Adobe-Forum.
Strudeln
Die Verflüssigen-Werkzeuge können Sie auch auf Gitterobjekte anwenden. Ein Einsatzgebiet sehen Sie in diesem Video: es geht um die Erzeugung eines Strudels. Das Grundobjekt ist eine Gruppe aus 4 Quadraten.
Und hier geht es zum Video (MP4).
Freistellen de Luxe
Wie füllt man eine beliebige Form so, dass selbst am Rand kein Musterelement abgeschnitten ist?
Der Beitrag ist etwas länger, daher finden sie alles im Extrablatt. Es gibt auch eine englische Fassung
Bessere Hüllen
Werden gebogene Objekte mt dem Gitter-Werkzeug in Verlaufsgitter oder Hüllen umgewandelt, dann sind die Gitterlinien meistens nicht optimal. Deswegen ist es besser, mit einem einfachen rechteckigen Gitterobjekt mit wenigen Gitterlinien zu beginnen und dieses mit den Pfadwerkzeugen in die benötigte Form zu bringen und erst anschließend als Verzerrungshülle anzuwenden bzw. einzufärben.
Etwas detaillierter finden SIe das Ganze auf der zweiten Seite dieses Kapitels.
Abbildung: Vergleich einer aus einem gebogenen Objekt erstellten Hülle (links) mit einer aus einem einfachen Gitter geformten (rechts)
Kreisförmig anordnen
Illustrator bietet wirklich viele Optionen, Objekte aneinander auszurichten und anzuordnen. Eine vielfach gefragte Funktion gibt es allerdings nicht: Das Anordnen mehrerer Objekte im Kreis.
Wenn es keine Rolle spielt, ob die angeordneten Objekte dabei verzerrt werden, hilft ein Bildpinsel, so wie er im Kreissägeblatt-Tutorial verwendet wird. Geht es darum, Objekte um den Kreis zu streuen, hilft dagegen der Spezialpinsel weiter.
Sollen die Objekte aber exakt den Kreis umrunden und dabei regelmäßig in einer Reihe stehen, dann müssen Sie eine Angleichung zu Hilfe ziehen. Und zusätzlich noch ein paar Tücken der Software umschiffen. Mehr dazu in diesem PDF
Ecken abrunden Spezial
Dieser Umweg ist mit Illustrator CC nicht mehr erforderlich. Darin können Sie die Ecken einfach mit dem Ecken-Widget runden.
Der Ecken abrunden Effekt hat eine kleine Macke. Er mag nur Geraden. Sollen aber die Ecken leicht psychedelisch verformter (ehemaliger) Rechtecke gerundet werden, kommt es bei direkter Anwendung der Eckrundung zu unerwarteten Ergebnissen.
Abbildung: Ecken abrunden mit ungewolltem (oben) und erwünschtem Ergebnis (unten).
Nur, wie bekommt man denn das gewünschte Resultat? Im Prinzip ganz einfach: Wenden Sie einfach den Effekt Aufrauen an, bevor Sie die Ecken runden. Es ist wichtig, dass Sie diesen Effekt mit einer Größe von 0 anwenden. Die Anzahl der Unterteilungen wird bestimmt durch den zu erzielenden Eckrundungsradius.
Am besten wenden Sie den Aufrauen-Effekt zunächst mit Unterteilungen von etwa 10 an, dann definieren Sie die Optionen für die Eckrundung. Danach rufen Sie den Aufrauen-Effekt noch einmal auf, aktivieren die Vorschau und regeln den Wert für die Unterteilungen endgültig.
Hier noch einmal mit Abbildungen zum Nachvollziehen.
Briefmarkenrand mit Illus Musterpinsel
Bei der Konstruktion eines Briefmarkenrands können Sie prima erste Schritte mit Illustrators Musterpinsel machen.
So konstruieren Sie einen Briefmarkenrand und erzeugen den Musterpinsel (PDF)
Bitmap- oder Graustufenbild in zwei Farben einfärben
Mit dem vorigen Tipp ganz eng verwandt ist dieser. In Illustrator lassen sich - wie in Layoutprogrammen - Bitmap- und (seit Version CS2) auch Graustufenbilder einfärben. Dabei erhalten aber nur die schwarzen Pixel eine Farbe. Wenn Sie „in einem Rutsch“ auch den weißen Pixeln eine Farbe zuweisen wollen, brauchen Sie wieder den „In Form umwandeln“-Effekt.
Legen Sie also in diesem Fall eine zweite Fläche an und weisen dieser den Effekt In Form umwandeln > Rechteck zu. Die Optionen legen Sie wie vorher an.
Sie möchten aber noch mehr? Vier Farben und vielleicht noch einen Rahmen dazu?
Um so etwas zu erstellen, legen Sie weitere Flächen für das Bild an, weisen diesen den Rechteck-Effekt und zusätzlich den Transformieren-Effekt zu:
Mit diesem schieben verkleinern Sie die Flächen und schieben sie in die
jeweiligen Ecken. Dazu ist die Einstellung im Referenzpunkt-Symbol und
bei den Optionen unter „Verschieben“ wichtig.
Insgesamt sähe die Aussehen-Palette für das vierfarbige Schiff also folgendermaßen aus:
Rastergrafik mit Rahmen versehen
Einer platzierten Pixelbilddatei können Sie nicht einfach eine Kontur zuweisen. Mit einem kleinen Umweg können Sie aber trotzdem einen Rahmen für Ihre Bilder bauen - und das Beste daran ist, es lässt sich durch die Verwendung eines Grafikstils „automatisieren“.
Weisen Sie dem platzierten Pixelbild zunächst mit Hilfe der Aussehen-Palette eine Kontur zu. Aktivieren Sie diese Kontur in der Aussehen-Palette und wählen Effekte > In Form umwandeln > Rechteck mit folgenden Optionen:
Dann gestalten Sie Ihre Kontur mit der Kontur-Palette bzw. wählen einen Pinsel aus. Das sollte sich in der Aussehen-Palette so darstellen:
Wenn Sie jetzt die Miniatur oben links in der Aussehen-Palette in die Grafikstile-Palette ziehen, erstellen Sie den Stil, den Sie weiteren Bildern einfach mit einem Mausklick zuweisen können.
Konturen zusammenpuzzeln
Und nochmal der Pathfinder „Fläche aufteilen“. Er macht sich auch sehr nützlich beim Zusammenpuzzeln von Konturschnipseln. Eine in einzelne Segmente aufgeteilte Kontur kommt häufig bei Dateien vor, die aus CAD-Programmen importiert wurden.
Damit Sie diese einzelnen Segmente nicht Punkt für Punkt zusammensetzen müssen, können sie den Pathfinder verwenden. Zuerst weisen Sie den Pfadsegmenten aber eine Füllung zu.
Dann aktivieren Sie jeweils die Schnipsel, die zu einem Objekt gehören sollen und wenden den Pathfinder „Fläche aufteilen“ an.
Alternativ verwenden Sie ab Illustrator CS5 das Formerstellungswerkzeug.
Pathfinder II: Fläche aufteilen
Die Pathfinder-Funktionen geben ein paar Rätsel auf, die am besten mit praktischen Beispielen erklärt werden. Hier also ein Beispiel zu „Fläche aufteilen“, das als eine Art Vorläufer der Funktion „Interaktiv malen“ verstanden werden kann.
Die Zeichnung besteht aus einzelnen Linien, die sich an ihren Enden überschneiden. Der Kreis liegt über den übrigen Objekten. Aktivieren Sie alles und klicken den Button „Fläche aufteilen“ in der Pathfinder-Palette.
Als Ergebnis werden die bisher nur von einzelnen Linien (und nicht von durchgezogenen Pfaden) umschlossenen Bereiche als Flächen gebildet. Diese können Sie anschließend füllen.
Die Funktion können Sie zum Beispiel nutzen, um sich ein schönes Puzzle (AI CS3) zu basteln.
Was ist der Unterschied ...
... zwischen „Überlappungsbereich entfernen“ und „Verdeckte Fläche entfernen“? Erstere Funktion ist sozusagen ein „Mehrfach-Stanzer“, der alle sichtbaren Flächen aneinanderreiht und alle verdeckten Flächen löscht.
„Verdeckte Fläche entfernen“ ist zusätzlich so hilfreich, alle Flächen mit gleichen Füllungen zu einer einzigen Fläche zusammenzusetzen. Sehr intelligent - vielen Dank.
Und wozu braucht man das?
Sehr praktisch ist es beim Reinzeichnen von Logos oder Illustrationen. Während der Konstruktionsphase wird sehr üblicherweise mit sehr vielen einzelnen Objekten gearbeitet. Früher war das Verbinden all dieser Objekte zu Schneidplotter-geeigneten Vektorgrafiken eine komplizierte Angelegenheit mit den Boole'schen Operationen Zusammenfügen und Subtrahieren.
Wenn Sie stattdessen „Verdeckte Fläche entfernen” benutzen, ist es eine Angelegenheit von Minuten. Denken Sie aber daran: Konturen müssen in Flächen umgewandelt sein.
Das können Sie übrigens auch benutzen, um umgewandelte Pinselstriche zu optimieren. Dies ist nötig, um den (nicht mehr benötigten) Originalpfad zu entfernen und die Überschneidungen des Pfads mit sich selbst korrekt auszuführen.
Beschneiden mit der Transparenzreduzierung
Eigentlich sollte es nur ein Bildpinsel in Dreiecksform mit einem Farbverlauf werden. Daran kann man aber auch demonstrieren, wie sich selbst sehr komplex erscheinende Objekte einfach beschneiden lassen.
Was genau macht eigentlich „Deckkraft definiert Aussparung“?
Illustrator verfügt über sehr komplexe Transparenzfunktionen, die durch die teilweise ziemlich kryptischen Bezeichnungen nicht eben einfacher zu benutzen sind - wie zum Beispiel „Deckkraft definiert Aussparung“.
Damit Sie mit dieser Option überhaupt eine Wirkung feststellen können, benötigen Sie vor allem mindestens 3 Objekte, von denen eines mit einer Deckkraftmaske und einer Füllmethode („Normal“ reicht nicht) versehen sein muss. Dieses Objekt müssen Sie mit einem darunterliegenden Objekt gruppieren und dann kann es losgehen.
Noch mehr Schlingen
Einen Knoten knüpfen mit Pinseln und Deckkraftmasken.
Seid umschlungen, Millionen
Wenn Sie etwas um etwas anderes wickeln möchten, sind nicht notwendigerweise viele Schnitte nötig.
Dieses Teil hier lässt sich zum Beispiel mit einer Deckkraftmaske lösen oder besser, verschlingen.
Objekte mit einer gemeinsamen Kontur versehen
Mehrere Objekte auf einer Ebene sollen „umrahmt“ werden. Das können Sie kompliziert machen, indem Sie die Objekte duplizieren, mit dem Formmodus „Hinzufügen“ zu einem Objekt vereinigen und konturieren.
Aber es geht viel einfacher: Wählen Sie die Ebene als Ziel aus, indem Sie
auf das Zielsymbol (den Kreis)
klicken. Mit Hilfe der Aussehen-Palette erstellen Sie eine neue Kontur. Weisen
Sie dieser Kontur die gewünschte Stärke zu. Jetzt hat jedes Objekt seine
eigene Kontur. Damit sie alle eine gemeinsame Kontur bekommen, weisen Sie
der eben erstellten Kontur den Effekt > Pathfinder > Hinzufügen zu.
Dieses Prinzip hilft sehr beim Anlegen von Anfahrtsplänen. Zusätzlich benötigen Sie dazu aber auch noch den Pfad-verschieben-Effekt.
Abbildung: Klicken Sie auf den Ausschnitt, um die Grafik mit den wichtigen Paletten zu sehen
Als Ergebnis bekommen Sie einfach zu editierende Straßen, die trotzdem mit komplexeren Eigenschaften versehen werden können.
Beispieldatei (Illustrator CS3)
Hier eine weitere Beispieldatei mit anderen Formen. Der Effekt ist auf die Ebenen angewendet, daher müssen diese als Ziel augewählt werden. Dann die Aussehen-Palette anzeigen und die Konstruktion untersuchen.
Objekte mit gemeinsamer Außenkontur Beispiel (PDF/CS3)
Rillen einer Schallplatte mit Glanz
Mit ein klein wenig Hilfe von Photoshop, einem radialen Verlauf und einer daraus generierten Verzerrungshülle bekommt man so etwas hin:
Ein Kreissägeblatt konstruieren
Zwei Methoden:
per Duplizieren-Transformieren
mit einem Muster-Pinsel
Die Mitte finden
Mit einem Klick in der Grafikattribute-Palette können Sie den Mittelpunkt eines Objekts anzeigen lassen.
Abbildung: Klicken Sie auf den gelb gekennzeichneten Button, um den Mittelpunkt sichtbar zu machen
Das ist meist nur bei geometrischen Formen wirklich von Interesse, aber dort lauert auch die gemeinste Falle: Der Mittelpunkt ist nämlich mitnichten der geometrische Mittelpunkt des Objekts, sondern der Mittelpunkt seines Begrenzungsrahmens.
Für ein Polygon mit ungerader Seitenanzahl können Sie den geometrischen Mittelpunkt anders herausfinden.
Zeichenstift im „Gummibandmodus“
FreeHand und Corel Draw haben es und in Photoshop lässt es sich aktivieren: ein „Gummiband“, das vor dem Setzen eines Punkts eine Vorschau des Pfads anzeigt.
In Illustrator ist das Gummiband eine Voreinstellung, die Sie unter Voreinstellungen > Auswahl- und Ankerpunktanzeige finden.
Ältere Illustrator-Versionen haben so etwas nicht - der beim Setzen des Punkts entstehende Pfadverlauf wird erst beim Mausklick angezeigt. Solange Sie die Maustaste nicht loslassen, lässt sich der gesetzte Punkt aber noch verschieben. Dafür drücken und halten Sie einfach die Leertaste und schieben den Ankerpunkt.
Wer hat den Längsten?
Die Länge eines Pfads finden Sie mit Hilfe der Dokumentinformationen-Palette heraus: wählen Sie Objekte aus dem Palettenmenü.
Transformieren-Effekt (Transformations-Effekt)
Dieser Effekt ist ein Zauberkünstler und daher Bestandteil vieler Aussehen-Eigenschaften, die das Leben mit Illustrator viel einfacher machen. Leider hat es zunächst nicht den Anschein, als wäre der Effekt besonders nützlich, kann man doch mit den Schiebereglern keine allzu großen Sprünge machen.
In die Eingabefelder lassen sich jedoch weitaus höhere Werte per Tastatur eingeben, als Sie mit den Reglern einstellen können:
Skalieren akzeptiert Werte von -4000 bis +4000 %, Verschieben können Sie ein Objekt sowohl horizontal als auch vertikal von -1411,1111 mm bis +1411,1111 mm. Und es lassen sich bis zu 1000 Kopien erzeugen.
Verlaufsgitter
Die einzelnen Gitterlinien eines Gitterobjekts können Sie nicht wieder aus dem Gitter herausbekommen (um ihn als ganz normalen Vektorpfad zu verwenden). Es ist aber möglich, ein Gitterfeld zu aktivieren, kopieren und als eigenständiges Gitterobjekt wieder in die Datei einzufügen.
Möchten Sie nur einzelne Gitterlinien löschen, aktivieren Sie einen Endpunkt der Gitterlinie mit dem Direktauswahl-Werkzeug und drücken die Löschtaste. Wählen Sie stattdessen einen Kreuzungspunkt zweier Gitterlinien aus, werden bei dieser Aktion beide Gitterlinien entfernt.
LivePaint vor CS2
Auch in älteren Illustrator-Versionen können Sie „Flächen“ füllen, die nur durch offene Pfade begrenzt sind. Gehen Sie wie folgt vor:
Weisen Sie zunächst allen beteiligten Pfaden eine Füllung zu. Aktivieren Sie anschließend die Pfade und rufen in der Pathfinder-Palette die Funktion „Fläche aufteilen“ auf. Nach Anwendung der Funktion ist die Form zwar ungefüllt, aber das Zuweisen einer Fläche auf dem üblichen Weg ist ja jetzt kein Problem mehr.
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